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Hummels Kolumne – Rette sich wer kann?


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Ich war jetzt eine ganze Weile auf Reisen und stelle entsetzt fest: Es sieht übel aus in der täglich kleiner werdenden UrT-Welt. Viele Communities und Clans kämpfen offenbar um ihre Existenz, manche haben den Kampf bereits aufgegeben. Auch Einzelspieler verabschieden sich und der verbliebene Rest streitet um die Deutungshoheit der aktuellen Ereignisse. Mancher verbleibt als Optimist, ein anderer ist sich sicher: Die F.S. UrT sinkt bereits. Nun weiß jeder, der mich kennt, dass ich keiner nautischen Metapher aus dem Weg gehen kann. Macht also mal für ein paar Minuten den beschissenen Dubstep aus oder nehmt die Hand aus der Hose (von mir aus lass sie drin, Blackieh, aber grunz’ nicht so ) und folgt mir in Hummels Welt.

Wir gehen etwas weiter zurück, aus der Entfernung hat man ja bekanntlich einen guten Überblick. Noch was weiter und jetzt visualisieren wir alle zusammen ein schönes Meer mit Wasser, Wellen und wegen mir auch Delphinen oder so. Was euch glücklich macht, das stellt euch vor. Nein, keine Meerjungfrauen, die lenken zu sehr ab. Was ist das…hat sie etwa.. – ich sagte KEINE Meerjungfrauen, Chiko! Und sowieso hat die eine nicht einen Bart? Ist ja unheimlich, sprich mal mit deinem Arzt oder Johann.
Weiter im Geschäft und jetzt bitte wieder alle konzentrieren. Wir haben da also unser wunderbares Meer und darauf verkehrt die F.S. Urt. Ein stolzer und majestätischer Segler, der schon seit Urzeiten über die Weltmeere dahingleitet wie ein…ein besonders tolles Ding, das über das Wasser gleitet. Es gibt mit Sicherheit deutlich schnellere, modernere Konkurrenten im Shooter-Ozean, aber wer auf Tradition und Qualität setzt, der ist mit einer Überfahrt auf der F.S. Urt sehr gut bedient. Sie hat schon viele große Dampfer kommen und gehen sehen in all den Jahren.

So manchen Sturm, manche Flaute hat der kleine, aber stolze Kahn überstanden. Deshalb wurde er auch oft geflickt und bisweilen etwas stümperhaft verbessert von seiner Manschaft.
Jetzt allerdings ist das Schiff auf einem wirklich üblen Kurs gelandet und in Seenot geraten. Und da kommt der Witz: Wir sitzen ja alle da drin. Im selben Boot sozusagen. Haha. Kleiner Scherz am Rande. Was also tun?

Jetzt sollte eigentlich irgendein tolles universales Weisheitsprinzip in eine nette Form verpackt kommen, aber mal ganz im Ernst: Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich weiß jedenfalls, was ich in genau dieser Situation tun würde. Ich sehe das nämlich so: Im Prinzip hat jeder die selben paar Möglichkeiten. Man kann über Bord springen oder sich ein Beiboot klauen, um sich aus dem Staub zu machen. Das klingt erstmal wie eine Lösung, aber mitten auf offener See schwimmt es sich so scheußlich und bis zum Ufer rudern oder hoffen, dass ein anderes Schiff vorbeikommt? Naja, das geht wohl schon. Und wenn es klappt, ist man fein raus aus der Kiste. Aber das Schiff hat man damit in jedem Falle aufgegeben. Dann doch lieber an Bord bleiben und alles tun, was man eben noch tun kann. Im Zweifelsfalle halt mit untergehen, sollten alle Stricke reißen.
Untergehen klingt doch außerdem irgendwie reizvoll. Man sieht auf dem Weg nach unten sicher ne Menge interessanter Sachen. Auf einem Stück Treibholz verdursten, weil dann doch kein anderes Schiff einen mitgenommen hat hingegen….hmhmhm….nein danke!

Klar hat man ganz oben bei Frozen Sand mit Zitronen gehandelt und einen Fehler nach dem nächsten gemacht, aber davon lasse ich mir mein Spiel doch nicht versauen. Das wäre doch ganz ehrlich alles auszuhalten, aber das Problem ist diese anhaltende, destruktive Panikmache seitens einiger Spieler. Da kommt man bei manchen Aussagen fast auf die Idee, dass einige Leute nur jahrelang darauf gewartet haben, das Spiel abzufertigen. Ich sehe ja ein, dass aus Liebe Hass werden kann, aber gefallen muss es mir nicht. Wenn mein Kumpel anfängt unsere Lieblingskneipe abzufackeln, dann stehe ich ja auch nicht tatenlos daneben und zähle dem Wirt noch die bereits bekannten Mängel im Detail auf – wieder und wieder. Das Spiel stirbt eben nur genau dann, wenn die Spieler es fallen lassen, also wie die Ratten das vermeintlich sinkende Schiff verlassen.
Und um das klarzustellen: Nichts gegen jemanden, der keine Lust mehr hat und aufhört. Was mich stört sind eher die, die alles an der neuen Version verdammen, fünf Zocker in ihrem Umfeld zum Aufhören bewegen (die es vielleicht von sich aus nie getan hätten) und dann aber selbst weiterspielen. Also wo gibt es denn sowas? Das ist schon so derbe masochistisch und unverständlich, da frage ich mich sofort: Steckt ihr euch auch Lötkolben ins Ohr und streut gekrümeltes Crack in das Müsli eurer besten Freunde und Verwandten auf der eigenen Geburtstagsfeier??

Ich sehe ja außerdem bei uns, wie es anders laufen kann. Aber sobald man über die eigene kleine Clanwelt hinausblickt, sieht man nur Panik und “The End is near”-Schilder. Wo liegt denn die eigentliche Problematik? Sind nun alle pissig auf Frozen Sand, weil sie Mist gebaut haben? Das ist nun aber ne Weile her und wer immer noch hier ist, sollte damit so langsam einmal seinen Frieden machen oder die naheliegenden persönlichen Konsequenzen ziehen, die er anderen alle Nase lang empfiehlt. War ja fast jeder angefressen von dem ganzen Hick-Hack mit 4.2 und HD etc. – da nehme ich mich garnicht von aus, aber soll ich deswegen mein Hobby nur noch ausführen, wie andere ihren Bürojob, d.h. mies gelaunt und im Dauernörgel-Modus? Das macht keinen Sinn. Klar ist jetzt alles schlechter. Klar sind wir weniger und insgesamt weniger aktiv. Ich hab noch genau 3 Public-Server, auf die ich regelmäßig gehe und die gut besucht sind, das ist weniger, aber irgendwann muss es ja weitergehen.
Entweder zieht man jetzt zumindest in Grundsatzfragen als Community an einem Strang (bester Witz bisher, ich weiß), rückt etwas enger zusammen und spricht sich als Truppe zumindest in soweit ab, als dass man Neulinge gemeinsam ins Boot holt oder man wird es kaum leichter haben in Zukunft.

Wenn sich die Umwelt verändert, dann kann man sich entweder anpassen oder sich verweigern. Nur sich dem eigenen Hobby zu verweigern, macht soviel Sinn, wie ein Snickers zu kaufen, nur um es ihn die Sonne zu legen, damit man beim Schmelzvorgang zusehen und sich darüber aufregen kann, dass es passiert. Ich sehe das alles eigentlich für mich selbst total entspannt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, sagt mir die Erfahrung. Onlinespiele sind da außerdem ohnehin eine ganz eigene Kiste, die man nie wirklich vorhersagen kann. Da reicht manchmal eine kleine Erwähnung oder eine lohnende Verlinkung und die Bude ist wieder voll. Urban Terror jedenfalls ist noch weit davon entfernt, zu enden. Es wird eventuell aber kleiner werden, wahrscheinlich sogar deutlich kleiner, das bleibt allerdings der Fairness halber abzuwarten. Aber ich bin sicher, dass es mir nachwievor Spaß machen wird – tut es zumindest aktuell. Solange das noch der Fall ist, bleibe ich an Bord und gehe im Zweifelsfalle eben mit unter.
Zugegebenermaßen befinde ich in einer komfortablen Position, weil das Spielersterben mich bisher so garnicht betrifft, aber ich bin der festen Überzeugung, genau auf diese positive Situation selber meinen Einfluss gehabt zu haben. Das ist keine reine Glückssache, sondern ein uraltes Prinzip. Die Art von Prinzip, die bis dato in unserer Szene eher selten aufzufinden war und wenn dann eher in einzelnen Gruppen/Clans/Gemeinschaften. Aber anstatt darauf auch noch einzugehen und sogar die noch zu langweilen, die nur wegen meines guten Aussehens hier sind, wünsche ich euch lieber noch einen schönen Sommer und lasse ganz faul Henry Ford für mich diese Komlumne beschließen:

„Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg.“

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